Roderick von Gebührenfels
Abgesandter des Lehnsherren
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In Roderick tobt ein Kampf. Wut, Angst, Hass und… der Wunsch, am Leben zu bleiben, rauschen wild durch seine Adern, als er den kalten Stahl in seinem Nacken spürt. Regungslos bleibt er auf dem Boden liegen. Ist es nun an der Zeit, sich für den verrückten Wellensteyn zu opfern? Den, der täglich nach zwei rollenden Köpfen schreit? Nein. Roderick ist eigentlich kein Feigling, aber auch nicht lebensmüde. Er öffnet seine zu Fäusten geballten Hände und lässt seine angespannten Glieder locker. Seine Körperhaltung signalisiert, dass er sich dem Sieg des Gegners beugt.
Ihr… habt gewonnen. Habt Gnade. Auch ich folge nur Befehlen.
Als der Tritt ihn trifft, hofft Roderick kurz, dass seine Rüstung ihn auf den Beinen hält. Vergebens. Der Stiefel trifft ihn auf Höhe der Kniescheibe, das Bein knickt nach hinten weg und Roderick stürzt nach vorn, durch die Rüstung so eingeschränkt, dass er wie ein Stein zu Boden fällt. Er schmeckt Blut in seinem Mund und stöhnt laut auf.
Wütend zieht Roderick sein Kurzschwert aus dem Gürtel. Das Erbstück seines Vaters! Zerbrochen! Seine Rüstung verhindert jede Beweglichkeit. Er kämpft plötzlich wie ein Junge, der noch nie eine Waffe geführt hat. Sich darüber klar werdend, versucht er sich wutentbrannt und mit hochrotem Kopf, berserkerartig, mit seinem ganzen Gewicht auf Kalle zu werfen.
Roderick pariert den Schwertschlag mehr schlecht als recht, versetzt Stiegl aber seinerseits einen festen Hieb. Stiegl ist stark. Er hat einige Bewohner dieses Dorfes wirklich unterschätzt. Knurrend zischt er Noch so ein halbstarker… du wirst dem Mönch ins Grab folgen, und dieser Kalle von der Mühle ebenfalls!
/un ich auch, hat Kalle mir zugesagt.
Der elende Mönch wurde von meinem Schwert durchbohrt!
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Roderick steht nun @KalleGrabowski@lemmy.world gegenüber. Seine Leute sind tot oder geflohen. Drecksfeiglinge. Roderick ist nicht so einfach niederzuringen, wie dieses schwächliche Pack. Schlimm genug, dass diese Bauerntölpel ihnen, den Kämpfern des Wellys, solch eine Schmach bereiten konnten.
Er lässt seinen schweren Bihänder auf Kalle herabsausen, der sich zwar gekonnt zur Seite drehen kann, aber er hinterlässt trotzdem eine blutige Schnittwunde auf dem Oberarm des Bauern. Made! Das sollst du büßen!
/un Hömma! Du kannst doch nicht um 20 Uhr schon den Endkampf einläuten und mir meine letzten zwei Leute nehmen! Frechheit.
FEIGLING brüllt Roderick dem Boten nach
Blutdurchtränkt funkelt Roderick den eitel angezogenen Boten an. Drei seiner Leute liegen bereits tot auf dem Boden. Schnapp dir ein Schwert, statt dumme Reden zu schwingen, du Wurm! Wir wurden in einen Hinterhalt gelockt! Der Herr hat mir nur Idioten zur Seite gestellt!
Roderick sieht den Kämpfer am gegenüberliegenden Ende des Marktplatzes aus dem Schatten erscheinen. Bald werden sich ihre Klingen kreuzen. Er hat ihn ins Auge gefasst und arbeitet sich langsam, aber stetig auf ihn zu.
Der Kämpfer sackt zu Boden.
Ein Schwerhieb verfehlt den Narren nur sehr knapp. Eine Kokosnuss und seine Kappe landen im Dreck.
Der Reiter blickt sich kurz verwirrt um und wendet sich dann wieder um. Bestimmt nur ein Insekt.
Nach einer Weile hat der Reiter es geschafft, sich aus der Rüstung zu befreien und steht ungeschützt im Kampftgetümmel.
Roderick brüllt ich erkenne eure Stimme gut, Rädelsführer Kalle von der alten Mühle! Zeigt euch und stellt euch, Ihr Feigling!
Da… waren’s nur noch fünf.
Vor Schmerz aufschreiend bricht der Reiter den Bolzen ab und versucht, aufzustehen. Das Adrenalin wirkt und humpelnd schafft er es irgendwie, sich auf den Beinen zu halten und sich wieder ins Kampfgetümmel zu stürzen.
spoiler
Den Rücken zu den Angreifern gerichtet, durchbort plötzlich ein Schwert den Mönch von hinten. Roderick zieht das blutige Schwert aus dem Körper, der regungslos nach vorne sackt.



Nachdem die Kräuterfrau seine Wunden verarztet hat, rafft Roderick sich auf und verlässt hastig und ohne sich umzublicken das Dorf. Kurz überlegt er, sich auf eine Schiff abzusetzen, schlägt dann aber den Weg zur Burg seines Herren ein, um ihm die Nachricht zu überbringen…