CW: Kampf, Tod.
Herr, auf dem Marktplatz sind keine Abgaben zu sehen. Roderick nickt dem Späher grimmig zu und spuckt auf den Boden.
Er blickt sich zu den Männern um (die “besten” fünf, die Wellensteyn ihm mitgegeben hat. Lächerlich, denkt er. Aufsatteln! An die Waffen!
Die sechs Reiter, gerüstet mit Schwertern und gepanzert in Harnische, galoppieren Richtung Hausen und erreichen kurz darauf den Dorfrand. Roderick brüllt.
Ihr Bauerntölpel! Niemand widersetzt sich dem Befehl des Lehnsherren! Dafür werdet ihr mit dem Leben bezahlen!
Die Pferde preschen auf den Marktplatz und in die Menge.


Kalle wittert die Chance und schlägt Roderick mit dem Schwertknauf auf den Helm bevor er sein Schwert aufhebt und fortwirft. Er drückt die Schwertspitze an den mittlerweile ungeschützten Nacken
Hömma deine Posse endet hier!
In Roderick tobt ein Kampf. Wut, Angst, Hass und… der Wunsch, am Leben zu bleiben, rauschen wild durch seine Adern, als er den kalten Stahl in seinem Nacken spürt. Regungslos bleibt er auf dem Boden liegen. Ist es nun an der Zeit, sich für den verrückten Wellensteyn zu opfern? Den, der täglich nach zwei rollenden Köpfen schreit? Nein. Roderick ist eigentlich kein Feigling, aber auch nicht lebensmüde. Er öffnet seine zu Fäusten geballten Hände und lässt seine angespannten Glieder locker. Seine Körperhaltung signalisiert, dass er sich dem Sieg des Gegners beugt.
Ihr… habt gewonnen. Habt Gnade. Auch ich folge nur Befehlen.
Kalle nimmt das Schwert aus Rodericks Nacken und winkt Anni herbei
Hömma Kräuterweib. Kümmere dich um seine Wunden und Gib mir etwas um die Blutung am Arm zu stillen.
Und ihr Roderick. Geht. Geht zurück zu eurem Herren! Sagt ihm die wackeren Bürger von Hausen werden nicht länger seins seien. Hausen ist ab heute frei. Jetzt und für immer! Und als Zeichen werden wir euer Wappen behalten auf das es in der Ratskammer ausghängt wird als Mahnung.
Die beiden Jüngeren der Grobschmitt-Brüder bekommen von alldem nichts mehr mit. Mit einer Handvoll Getreuer und einem Mädchen aus dem Dorf - Sophia, der Tochter des Bauern Heinrich Eulenberg, welche Ludwig Christian sich zur Braut nehmen möchte - sind sie bereits auf dem Weg nach Schwalmbach. Nach Sigismunds Befreiung wird es dann für ihn, seine beiden Söhne und die zukünftige Schwiegertochter nach Osten gehen, wo sie sich weit entfernt - für die Gerichtsbarkeit im Kleebachtal unauffindbar - ein neues Leben aufbauen möchten. Ihre Reise lässt sich nicht genau nachvollziehen, aber gewisse Wertgegenstände, die dem Herrn von Wellensteyn kürzlich abhanden gekommen sind, werden schließlich in Lemberg, der Hauptstadt Rotrusslands wieder auftauchen.
Nachdem die Kräuterfrau seine Wunden verarztet hat, rafft Roderick sich auf und verlässt hastig und ohne sich umzublicken das Dorf. Kurz überlegt er, sich auf eine Schiff abzusetzen, schlägt dann aber den Weg zur Burg seines Herren ein, um ihm die Nachricht zu überbringen…
/undorf
Verbeugt sich Es war mir ein Fest.
Vorsichtig und schüchtern kommt Anni aus ihrem Versteck zu Kalle, betrachtet die beiden Kämpfer, den am Boden liegenden Roderick. Dann huscht sie schnell davon, um saubere Verbände zu holen und ein paar heilende Krauter.