Dominik hat gute Laune, er schlendert die Flure des Krankenhauses entlang und freut sich gesund zu sein
Sein Auftrag ist es Dr. Robin Veldmann Beistand zu leisten, wegen eines Behandlungs Fehlers
Er klopft an die Tür mit dem kaputten Namensschild “Assis”, was früher wohl mal “Assistenzärzte” heißen sollte.
Tock, tock, tock
Ein Machtgefühl? Robins Stimme ist ruhig, beinahe zu ruhig. Ich habe gesehen, wie ein Körper aufgehört hat zu leben, weil ich mich vergriffen habe. Ich habe gezählt, während seine Rippen gebrochen sind. Und gehofft, nein, gebetet dass er nicht stirbt. Sie atmet aus, der Blick bleibt auf Dominik gerichtet, aber er wirkt leer. Wenn das für Sie nach einem Rausch klingt, sollten Sie sich vielleicht selbst mal untersuchen lassen. Sie steht auf und schiebt den Stuhl zurück an den Tisch. Das Gespräch ist beendet, Herr Bachmann.
Ach Frau Veldmann, ich Versuche sie herauszufordern! Sie sollen sich ihrer Schule und Gefühlen stellen!
Robin lacht leise - ein Laut, der irgendwo zwischen Erschöpfung und Bitterkeit hängt. Herausfordern? Herzlichen Glückwunsch, das haben Sie geschafft. Sie atmet durch. Wenn ich reden muss, damit Sie mich in Ruhe lassen: bitte. Ich habe Mist gebaut. Und ich weiß nicht, wie man damit weiterarbeitet, ohne jedes Mal dran zu denken.
Ich hätte da eine Idee, jetzt wo sie sich die Schuld eingestanden haben Frau
Stock-im-Arschähh VeldmannGut, dann sagen Sie mir, was sie vorschlagen.
Sie sitzen an der Quelle, gönnen sie sich doch mal was! Fässt sich mit der Hand an die Nase
Ich hoffe, das war ein Scherz. Robin sieht Dominik entgeistert an.
Als ob sie sich im Studium, nicht Ritalin gepumpt haben…
Mir wurde beigebracht im Krieg, der Liebe under Traumabewältigung gibt es keine Regeln, also gönnen sie sich doch auch mal die Vorzüge ihres Jobs!
Und wenn da ein kleines Tablättchen übrigbleibt, denken Sie doch auch an diesen armen jungen Seelsorger, der Traumas wie ihres täglich zuhören muss.
Robin nimmt ihre Mappe vom Tisch. Ich werde das melden. So jemand wie Sie hat hier nichts verloren. Sie richtet den Kittel und sieht ihn ein letztes Mal an. Und falls Sie sich fragen, warum niemand mit Ihnen über Trauma spricht: genau deswegen. Dann dreht sie sich um und verlässt den Raum.