Dorothea steht vor Jaëls und Maikkis Haustür. Vor ihren Füßen türmen sich zwei große Klappboxen, drei Jutetaschen und ein zusammengeklapptes Reisebettchen, das sie unter dem Arm balanciert. Sie drückt mit dem Ellenbogen auf die Klingel, weil beide Hände belegt sind. In ihrer Jackentasche piepst das Babyphone, das nicht mehr in die Tasche gepasst hat.


Kommen sie doch erstmal rein … ich wusste gar nicht, dass sie Kinder haben? ^Und bitte leise sein, Jaël und die Babys schlafen.^
Dorothea tritt vorsichtig über die Schwelle und bemüht sich kein Geräusch zu machen. Nein… eigene nicht. Aber eine Zeitlang war ich Pflegemutter. Immer nur für ein paar Wochen, manchmal auch nur Tage. Ich hab’s geliebt, sie aufzunehmen, bis sie woanders hingehören durften.
Spannend … also willst du jetzt einen Tee?
Na gut… wenn du schon so lieb fragst. Aber nur, wenn’s kein Aufwand ist
Überhaupt nicht, solange du mi die Babys nichts weckst; die schlafen zwar oben mit Jaël aber man weiss ja nie … setzt dich einfach auf die Couch und ich kommen gleich mit dem Tee.
Dorothea nickt und setzt sich auf die Couch.
Tiberius sitzt immer noch vor dem Fernseher, nach dem Spiel des Stuhles zu Ende war, hat die Boom-App “Making Mad” begonnen zu zeigen.
Na du süßes Kerlchen? So viel Bildschirmzeit ist aber überhaupt nicht gut.
Tibrius versteht immernoch kein Deutsch. Dafür hat er dank den Untertiteln von “Spiel des Stuhles” sein Portugiesisch auf B2 gebracht.