Der Tag liegt grau und schwer über Hausen, Nieselregen trübt Vanja‘s Sicht. Feuchter Nebel hängt zwischen den Hütten, und der Matsch glitzert unter dem fahlen Licht. Ihr ist kalt. Vanja geht mit gesenktem Kopf durch die Gassen. Der Umhang dunkel von der Nässe, ihr Schritt leise und zielgerichtet. Niemand beachtet sie, denn jeder ist mit Holz, Tieren oder Wintervorbereitungen beschäftigt. Sie aber hat sich einen Vorwand gesucht um dem erdrückenden Haus der Matriarchin zu entkommen. Ihre Großmutter war eine berüchtigte Frau. Manche munkelten, dass sie eine Hexe sei, obwohl sie fromm zum Gottesdienst erscheint und ihren Ablass  pünktlich bezahlt. Vanja‘s Großvater war vor nicht allzu langer Zeit verstorben, nun war der Vater, ein strenger Mann, der seiner Mutter nachkommt, das Familienoberhaupt. Er wollte Vanja eigentlich längst verheiratet sehen, doch  man munkelt, dass Vanja dies durch Zauberei immer verhindern konnte. Sie wollte nicht zu einem fremden Mann verheiratet werden. Viel lieber wollte sie selbstständig sein, doch das war ihr nicht wirklich gestattet. Angeblich habe ihre Großmutter sie angelernt.

*Am Kirchhof bleibt Vanja stehen. Die Glocke ist stumm, der Pfarrer im Wald unterwegs. In einiger Entfernung sieht die Stacy, manchmal beneidet sie die scheinbar so freie Frau. Den Kontakt zu den McKäsis ist ihr aber verboten. Vanja hebt den Blick, als lausche sie einer unsichtbaren Stimme einem Ruf aus Worten, die schwerer wiegen als der November. Sie schlüpft zur Sakristei hinüber, öffnet die Tür nur einen Spalt. Das Licht fällt dünn hinein und streift den Holztisch, die kalte Asche im Becken und den kleinen Stapel Pergamente.*

*Vanja kniet sich neben die Kiste, in der das Buch liegt. Ihr Atem geht ruhig, fast feierlich. Sie öffnet das Leder, und die Zeichen darin glänzen im bleichen Tageslicht wie dunkle Geheimnisse. Vanja atmet auf, hier, beim Buch, fühlt sie sich frei. Vanja schlägt eine Seite um.

Und die Welt wird für einen Atemzug leise. Plötzlich jedoch vernimmt sie ein knarrzen. Vanja erstarrt.*

/un wenn jemand das knarrzen sein will - sehr gerne - ich habe das absichtlich offen gelassen!

  • Lothar_Meertich
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    ·
    25 days ago

    Ich suche den hier Priester, der sich den Schäfchen hier angenommen hat in, er… er könnte meine Hilfe gebrauchen. Lothar blickt sich um. Diese Kirche könnte meine Hilfe gebrauchen.

    Ich bin übrigens… Er hält kurz inne und entschließt sich dann, nicht seinen richtigen Namen zu nennen … nennen Sie mich Bundting

    • vanja wolfeisen@lemmy.worldOP
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      2
      ·
      25 days ago

      Vanja nickt ehrfürchtig Der Pastor ist unterwegs. Ich kann ihm etwas ausrichten. Oder wollen Sie eine Zeit verweilen? Meine Großmutter ist eine gottesfürchtige Frau, die Sie sicherlich beherbergen könnte.

      • Lothar_Meertich
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        25 days ago

        Das Angebot nehme ich gerne an. Ich bin dem Ruf Gottes in dieses Dorf gefolgt und habe vorhin auf dem Marktplatz einen Mönch vom Weltenende hören reden. Da wusste ich, Gott hatte mich in das rechte Dorf geschickt, hier war ich gebraucht.