Die Tür gibt leicht nach, als hätte sie auf ihn gewartet. Ein sanftes Schieben, dann schließt sie sich von selbst und die Stille rollt wie ein weicher Teppich durch das Haus.
Kein Summen, kein Tropfen, kein Radio.
Nur die Luft.
Neu.
Frisch.
Keine Erinnerungen.
Maximilian bleibt im Eingang stehen. Er spürt den Boden unter den Schuhen. Eben, glatt, noch ohne Kratzer. Alles hier ist fertig. Jeder Winkel. Jede Fuge. Jeder Raum hat eine Form.
Man sieht, dass hier niemand gelebt hat.
Er trägt nichts außer diesem einen Bilderrahmen. Schwarzer Rand. Weißer Grund. Und darin Lavendel und Efeu. Zwei kleine Zweige, die einmal unbedeutend waren.
Er geht langsam durch den Flur, als würde er das Haus nicht betreten, sondern vorsichtig abtasten, mit Blicken, mit Schritten, mit Erinnerungen.
Das Licht fällt durch die Fenster.
Im Wohnzimmer bleibt er stehen. Er stellt den Rahmen auf den Boden. Kein Nagel. Kein Hammer. Nur anlehnen.
Sanft.

Die beiden Zweige wirken klein in all diesem Raum aber sie sind das Einzige, was nicht neu ist. Das Einzige, was etwas über ihn weiß.
Maximilian atmet.
Langsam ein.
Langsam wieder aus.
Sein Gesicht verändert sich nicht.
Etwas in ihm fällt an seinen Platz.
Ein Klicken.
Ein Ankommen.
Er sagt nichts.
Er erklärt nicht.
Er rechtfertigt nicht.
Er sieht auf den Rahmen. Auf diese zwei stillen, getrockneten Pflanzen.
Und es reicht.
Leise, ohne Druck, ohne Stimme:
Zuhause
Freddy klingelt.
Die Klingel zerbricht Stille.
Maximilian dreht sich um. Seine Schritte sind ruhig, als würde er nichts abbrechen wollen, was gerade erst begonnen hat.
Er öffnet die Tür ohne Eile.
Freddy, hallo.
Hallo? Maxi? Hä!
Ich hab gesehen das hier Licht ist obwohl hier noch nie Licht war abends deshalb hab ich gedacht das vielleicht Michi und wie heist die rothaarige noch? hier sind?
Das Licht waren wohl Reflektionen von den Straßenlaternen. Hier hängt nicht eine Lampe.
Maximilian zeigt auf den Leeren Flur hinter sich.
Leute verschwinden wieder? Ich habe gehört die Irmgardfreunde, die Gerlachs und ein paar weitere sind ebenfalls weg.
Hier im Haus bin nur ich und die Leere.
Ja Michi und die rothaarige sind abgehauen!! Man, wie heist die denn? Die immer mit Karla am lästern ist… ist dieser Jason auch verschwunden? Das hat mir gar nicht gefallen, wie der Stacy angeglotzt hat…
Ach, du meinst Maja? Die gehörte doch auch zu dem Aussiedler dahinter im Wald. Ich wusste nicht das die auch was mit Karla zutun hatte. Vielleicht sind die alle zusammen durchgebrannt?
Neee nicht die Entsafterin. Die andere rothaarige. Maaaann, ich komm gleich drauf!! Die Tochter von Marianne!
Ach du meinst… Ehm… Ja… Die rothaarige, die mit Michi zusammen ist?
Habt ihr mal auf dem Friedhof nachgeschaut? Als ich noch jung war haben sich Paare öfters an einsamen Orten getroffen.
ist nicht hier
weint bisschen weil Maxi war cool und Maxi wohnt nicht mehr aufm Sofa
Maximilian ist traurig da er nicht mehr bei Lara, Luis und Stiegl wohnt. Zum Glück sind noch keine Möbel da, also wird er wohl noch eine Weile dort bleiben.
deleted by creator
Maikki klingelt, heute hat sie sogar keinen Bademantel an, sondern eine Hose und ein Hemd, unter ihrem Arm ein Korb mit Salz und Brot.
Maximilian öffnet.
Maikki steht da mit Hose, Hemd, dem Korb. Salz und Brot.
Er sieht erst den Korb, dann sie.
Hallo Maikki.
Hallo Maximilian, ich wollte dir, als unserem alten Mieter, einmal hier Salz und Brot vorbei bringen ^; Sag es aber bitte nicht Jaël^. Darf ich rein kommen?
Maximilian blinzelt einmal langsam. Das Lächeln bleibt, aber es wird schmaler. Nicht abweisend, nur nachfragend, warm, aber ein Stück ernst.
Danke für das Brot und Salz aber warum… soll ich Jaël nichts sagen? Es ist dunkel, ich habe keine Lampen, keine Möbel. Nur leere Räume die auf Wärme warten.
^Jaël ist vielleicht manchmal etwas sehr kritisch mit Traditionen oder ähnlichem,^ und das mit den Möbeln kriegst du doch sicher gewuppt, einmal zu Âlmhult und dann ist alles drinnen.





