
In den letzten Monaten hatte Schorschi sich ein sehr seltsames neues Hobby zugelegt. Wann immer die Zeit es zuließ, hatte er Holzschuhe geschnitzt. In allen möglichen Größen und ohne besonderen Grund hatte er zwischen jedem Zimmermann-Auftraf und häufig auch Abends vor dem Fernseher einen Holschuh zwischen die Beine geklemmt und geschnitzt. Häufig manisch, dabei grinsend und singend, bis er eines Tages den fertigen Holzschuh abgelegt hatte und verkündete: “Ich werde den Jakobsweg gehen.”
Freddy hofft, dass er heute ein paar der viel zu vielen Holzschuhe, die in der Casa Schorch rumfliegen, los wird. Er schaut neidisch zu Stacy, mit dem er sich den Stand teilt. Ihre Ugly Christmas Sweater sind der Hammer und werden sich safe verkaufen, besonders die mit den Fischen.
Bei den Holzschuhen hat er nicht ganz so viel Hoffnung.


Nein.
Adelheid blinzelt ihn an, als hätte er ihr gerade angeboten, ihr das WLAN zu reparieren… völlig weltfremd.
Also wirklich, Freddy… früher hat man alten Damen noch geholfen, ohne gleich Nein zu rufen, als hätt ich gefragt, ob du mir die Bandscheiben neu sortierst. Ich will doch nur den Fuß in den Schuh kriegen, Kind… nicht, dass du mich einmal quer durchs Dorf trägst.
Sie versucht, den Holzschuh selbst anzuziehen, bleibt aber mit der Ferse hängen und schnaubt beleidigt.
Neee Digga, ich bin doch kein Altenpfleger! Und einen Fußfetisch hab ich auch nicht! Bäh!
Also Freddy… Kind… niemand hat gesagt, du sollst mir die Hornhaut polieren oder mein Pflegegradgesicht bewerten. Ich hab doch nur gesagt, du sollst mir helfen, den Schuh anzukriegen… nicht, dass du meinen Fuß küsst. Herrje.