Freddy und Barbara gehen noch mal alles durch für Freddys erstes Entwicklungsgespräch. Barbara hatte beschlossen, dass er das Gespräch führen sollte und sie nur als Backup dabei ist. Freddy kommt es zwar immer noch komisch vor, dass Luis zur Kita kommt, aber er muss zugeben, dass er seit der Anmeldung wirklich sehr regelmäßig kommt. Und da er ja in -3 Jahren in die Schule kommt, hat er definitiv ein Entwicklungsgespräch verdient (und die kITa-Software wird jeden Morgen eine Erinnerung ausspucken, bis das Gespräch stattgefunden hat.
Er stellt Getränke und ein bisschen Lebkuchhen bereit und liest sich noch mal sein Script durch, bis Lara und Stiegl kommen.


Freddy, Klär mich bitte auf. Was fürn Entwicklungsstand?
Naja weil äääh …
Freddy wuschelt sich durchs Haar.
Luis geht ja seit zwei Wochen hier in die Dings und in -3 Jahren kommt er in die Schule und da ist es ganz normal, dass es so ein Gespräch gibt!!
WAS TUT ER? Freddy wieso? Der geht doch zur Schule?
Neee der ist seit ein paar Tagen hier angemeldet und kommt auch regelmäßig!! Und wird auch jeden Tag über die App beim Mittagessen angemeldet!!
^Ich fands auch komisch, aber ich bin nur der Azubi weist du?^
Omg… ernsthaft? Und warum hast du mir nicht bescheid gesagt? 🥲
Also … ^ehrlich gesagt dachte ich ihr wüsstet das?^ Weil damit ein Kind angemeldet werden kann müssen die Eltern unterschreiben und so!!
Aber Luis ist ein tolles Kita-Kind und seine Entwicklung ist schon richtig gut. Und so!
Hmm… nee wir wussten das nicht, haben aber auch nicht unterschrieben. Ja, seine Entwicklung fürn Kindergartenkind ist gut Freddy, weil er 9 Jahre alt ist… 🥲
Oh. Ja. bDas macht Sinn!!
Aber wir sollten mal über seine Sprache reden?
Freddy zieht seine Notizen ran.
Luis redet total gern und total viel, und das ist super. Er ist kommunikativ, erzählt Geschichten ohne Ende und zieht die Gruppe richtig mit. Was mir aber auffällt: Er hat ein paar Lautgewohnheiten, die sich sehr hartnäckig halten. Zum Beispiel ersetzt er das n fast immer mit m, und das ch rutscht ihm oft komplett weg.
So entstehen diese typischen “Luis-Wörter” wie “i bims” oder “nämli”. Die Gruppe findet das teilweise lustig, aber man merkt auch, dass ihn manche Kinder nicht immer sofort verstehen.
Bei Luis wirkt es weniger wie ein Sprachproblem, sondern eher wie ein Muster, das er sich angewöhnt hat, so eine Art persönlicher Slang. Trotzdem wäre es gut, daran zu arbeiten, damit er sich auf dem Weg Richtung Schule leichter tut und nicht in Situationen kommt, in denen man ihn belächelt.
Freddy, du machst das echt gut. Wirklich. Aber AUF DEM WEG RICHTUNG SCHULE?