Der Wind pfeift wie eine dünne, eisige Klinge durch Princess’ Fell. Sie kneift die Augen zu, ihre Pfoten sind hart wie kleine Steine vom Frost und selbst ihr sonst so selbstbewusstes Laufen wird zu einem geduckten, schnellen Trippeln. Es ist kalt.
Zu kalt, denkt Princess.
Der Weg zum Waldsee ist eigentlich ein Ausflug, den sie gerne macht. Sie kommt dort hin, ohne die Straßen betreten zu müssen, kann gemütlich über die Felder im Norden laufen, wo es nach Gras und Heu riecht. Am Waldsee selbst riecht es nach Reh, Wasser, Holz und Moos, angenehme Gerüche, viel schöner als die Gerüche des Dorfes. Aber heute ist der See ein grauer, stiller Spiegel, der knackt, wenn der Wind darüber fährt. Und dort am Ufer steht die kleine Hütte, die sie schon öfter wahrgenommen, aber nie untersucht hat.
Aus Holz gebaut, ein eisernes Kaminrohr, das Rauch in die Morgenluft pustet. Und Wärme. Die Hütte scheint zu glühen, als würde sie brennen. Doch sie brennt nicht. Es scheint, als würde sie absichtlich Wärme in die Umgebungsluft abstrahlen.
Princess schleicht sich vorsichtig näher, die Nase wie einen Wärmesensor auf die Hütte gerichtet. Wohlig schlägt die Wärme ihr entgegen, wie ein gleichmäßiges Pochen in der Luft. Ihre Ohren zucken, als sie Männerstimmen aus dem Gebäude hört. Sie bleibt kurz stehen, sondiert die Lage, doch die Wärme ist zu lockend. Heute ist keine Zeit für Stolz. Plötzlich wird die Tür kurz geöffnet, Princess schafft es grade so, in dem Schatten einer Kiefer zu verschwinden. Ein nackter Mann schüttet einen Eimer mit heißem Wasser vor der Tür aus, lachend und dampfend, dann verschwindet er wieder in der kleinen Hütte und die Tür wird geschlossen. Von innen hört sie noch andere Stimmen, die lachen und erzählen.
Princess bleibt noch kurz neben dem Baum stehen und beschließt dann, dass es heute zu kalt für Stolz und Vorsicht ist. Mit drei kurzen Sätzen sprintet sie zur Hütte.
Sie setzt sich.
Dann legt sie sich.
Sie drückt sich ganz dicht gegen die Außenwand, dort wo es am wärmsten ist. Ihr ganzer Körper entspannt sich sofort, wie der Schnee, der am Rande der Hütte langsam schmilzt. Sie lauscht vorsichtig auf die Stimmen von innen, achtet sorgsam darauf, ob Schritte zu hören sind und sie fliehen müsste. Doch mit der Wärme schmilzt auch ihre Achtsamkeit, zum ersten Mal seit dem Wintereinbruch ist sie komplett entspannt und ihre Augen blinzeln müde.
Nicht einschlafen, denkt Princess.
Plötzlich reißt sie die Augen auf - sie weiß nicht, ob sie geschlafen hat. Vermutlich. Drei nackte Männer kommen lachend aus der Hütte und beginnen, sich mit Schnee einzureiben. Lachen. Erzählen. Sie macht sich klein. Plötzlich dreht einer der Männer sich um und schaut sie direkt an. Ihr rotes Fell leuchtet im weißen Schnee, nicht zu übersehen. Der Blick des Mannes wandelt sich von Freude zu Sorge, unfassbar schnell. Er hat Princess sofort erblickt und sofort verstanden. Princess schwankt zwischen Kämpfen und Rennen, aber ihr Körper versagt. Ihr Körper sagt: Wir bleiben hier liegen. Wir brauchen die Wärme.
Der Mann zeigt den bei anderen die Katze. Drei besorgte Gesichter blicken sie an. Sie beraten sich kurz, mit tiefen, besorgten Stimmen. Princess rührt sich nicht. Sobald sie näher kommen, ist sie bereit zu rennen. Sie weiß, dass sie schneller ist. Doch so lange sie dort stehen, wird sie in der Wärme bleiben. Der lauteste der Männer verschwindet in der Hütte. Kurz darauf kommt er wieder, ein großes Handtuch in der Hand. Ein großes, weißes, warmes Handtuch, es dampft in der Novemberkälte. Princess ahnt, was die Männer sich überlegt haben. Es geht ihr gewaltig gegen den Stolz.
Heute ist es zu kalt für Stolz, denkt Princess.
Sie lässt den Mann gewähren. Er kommt vorsichtig, noch immer nackt, noch immer dampfend näher und legt das warme Handtuch neben die Hütte. Dann entfernt er sich langsam. Princess wartet, bis die Männer wieder in der Hütte verschwunden sind, dann steht sie auf und schleicht langsam auf das Handtuch zu. Es riecht nach Kräutern, Mensch und Wärme. Princess legt sich auf das Handtuch. Ihre Muskeln und Glieder danken es ihr. Die Männer lachen fröhlich in der Hütte, Princess kuschelt sich auf das warme Handtuch an der warmen Wand und schließt ein Auge.
Der Morgen ist kalt, aber Princess taut langsam wieder auf.


hockt sich auf bisschen Abstand hin (weiss Gott was Luis hier macht, der nimmt den Knuddelbeauftragten-Job sehr ernst!) Gadseee willstu immer noch nich knuddeeel 🥺
Princess blinzelt den Jungen müde an, bewegt sich aber nicht.
hält Hand zum beschnuppern hin
Ich bin nich fies ich schwöre 🙂↕️
Princess faucht leise, als die Hand sich nähert.
Gucken ist erlaubt. Heute. Anfassen nicht.
Chill, okee
zieht ein Stück Käse aus der Hosentasche und legts zum fressen hin (war vom Frühstück noch übrig, also hat ers in die Hosentasche gesteckt zum später essen, ist doch logisch)
Du bist wie Fiete ehy der wollt auch nich geknuddelt werden
Princess frisst den Käse gierig, die Ausbeute in den letzten Tagen war mager.