Der Herold des Lehnsherrn schreitet über den Dorfplatz, flankiert von einem Bewaffneten und einem Gefesselten. Er trägt eine große, sehr lange Schriftrolle in den Händen, die er nun entrollt.
So höret, so höret!
Sofort versammelt sich eine kleine Traube, die schlimme Nachrichten befürchtet.
Volke der Hausener, wir sind heute versammelt um eine Strafe zu vollziehen! Frederik der Gauner wird verurteilt zu drei Tagen am Pranger, bei Wind und Wetter!
Der Bewaffnete bringt Frederik zum Pranger und spannt ihn professionell ein, sodass Frederik mit dem Gesicht zum Publikum schaut. Ungerührt liest der Herold weiter.
Er wird verurteilt für folgende Vergehen:
- Mehrmals zu schnell zu Pferde unterwegs gewesen zu sein
- Diebstahl eines Hammers beim Dorfschmied
- Illegales frisieren seines Pferdes
- Kohldiebstahl
- Er hat am Markttag mit einer gezinkten Waage Kohl verkauft
- Er hat den Schankwirt bezichtigt, gestreckten Met zu verkaufen
- Er hat dem Imker die Bienen erschreckt
- Er hat der Kuhherde die Glocken vertauscht
- Er hat dem Priester beim Gottesdienst widersprochen
- Er hat den Grenzstein seines Grundstückes verschoben
- Er hat einen Knecht “Edler Herr” genannt, was viel Verwirrung stiftete
- Er hat einem Knecht beim Heuwenden zugeschaut und statt mit anzupacken nur wenig hilfreiche Kommentare abgegeben
- Er hat zur Martinsnacht zu laut gesungen
- Er hat eine Ziege “zierlich” genannt, was die Ziegenhirtin erzürnte
- Er hat beim Erntefest zu wild getanzt umd dadurch die anderen Tänzer gestört
- Er hat beim fahrenden Händler ein Zauberamulett erworben und damit gegen das Zauberverbot verstoßen
- Er hat die Weberin beleidigt, indem er ihr Muster “schief” nannte
- Er hat dem Wächter das Signalhorn gestohlen und es mitten in der Nacht erklingen lassen
- Er hat beim Heerlager den Schildwall als “irgendwie unkühl” bezeichnet
Und damit soll die Strafe nun vollstreckt werden!
Aus der Meute fliegt eine verschimmelte Kartoffel und trifft Frederik unsanft am Kopfe.
/un gar nicht mein Thema, ich wünsche euch viel Spaß, wir sehen uns in drei Tagen!
Anni wirft eine Tomate hinterher.
sideeye
Anni hält Stacy eine verschimmelte Tomate hin. Hier, probier mal. Das ist so was Neues aus Dübelfingen. Schmeckt unglaublich.
Wenn es aus Dübelfingen kommt, taugt es auch nur zum Wegwerfen. Stacy schüttelt leicht den Kopf. Wirf du, wenn du es für nötig hältst. Ich werfe nicht.
Anni schaut McKäsi verwirrt an und beißt dann in die Tomate.
Du isst das wirklich? Du bist mutiger als… alle Ritter des Hofs zusammen…
Guckt traurig zu Frederik. Kack Menschen. Immer fies zueinander.
Armes Volk… werfen mit Dreck, weil sie nichts anderes in den Händen haben.
blickt etwas irritiert zu Stacy hoch… Mit ihrem Vater hat er schon Bekanntschaft gemacht. Unangenehmer Zeitgenosse. Und die Tochter… Redet einfach mit ihm? So ganz normal? Luis hat bisschen Angst vor ihr. Aber nickt langsam.
^warum sind die so fies alle^
Stacy blickt zu dem Jungen hinunter. Sie sind fies, weil sies können. Das zeugt von Schwäche.
nickt ängstlich, verwirrt drüber dass einfach eine Adelige mit ihm redet
Sieht mitleidig zu Frederik
Winkt Stacy fröhlich zu.
winkt zurück.
Herzlichst, junger Luis! Eine wohl rechte Empfindung, hier Unwohlsein zu spüren! Du sollest eine gute Partie für unsere Nenna abgeben! Weib des Wirtes - ihr werdet sicher nicht an Kundschaft leiden!
Der Vertrag wurde längst zwischen Gregor zum Storchen und Stieglus dem Wirt bei einem Humpen und einem Schweinenacken besiegelt
grimmiger Wächterblick
sideeye
Ich bitte um Verzeihung, holde Dame geht McKäsi schnell aus dem Weg
wirft mit Pferdeäpfeln
sideeye
Auf dem Marktplatz herrscht reges Treiben, doch in der Mitte steht der Pranger und darin gefesselt: Frederik der Gauner. Kopf und Hände im schweren Holz, Staub im Gesicht, die Sonne im Nacken. Ein paar Burschen werfen trockene Erdknollen auf ihn, nur zum Zeitvertreib.
Stacy schreitet über den Platz, wie es einer Herrentochter geziemt: ruhig, aufrecht und ohne Eile. Niemand stellt eine Frage; niemand wagt es ihren Weg zu kreuzen.
Sie bleibt neben dem Pranger stehen. Kein Wort. Kein Blick, der zu lange verweilt. Aus ihrem Ärmel gleitet ein kleines Stück Brot, das zu Boden fällt, als wäre es bloß eine Ungeschicklichkeit. Es landet nah genug, dass sein Fuß es später erreichen könnte.
Danke!!
Stacy nickt bevor sie davon geht.
Hömma! Gebt dem Jungen eine Wahl. Alleine um seines Muntes Willen. Hat Schorschi euch nicht immer vorzügliche Möbel erschaffen? Nun nehmt ihm nicht seinen Sohn. Lasst ihn ins Heer unseres Lehensherren eintreten das er seine Missetaten reuen kann und danach als ein neuer Mann dem Dorfe dienlich sei.
Gregor zum Storchen gesellt sich neben seinen gewahren Kumpanen in der erbosten Menschenmenge. Es war nicht das erste Mal, dass der junge Frederik seine Zeit am Pranger wegen Missetaten zubrachte.
JAWOHL, FREDERIK! SO ZEIGET DEN VERNUNFTBERAUBTEN WACHHUNDEN DES LEHNSHERRN DURCH LANGFINGRIGKEIT DEN MITTELFINGER!
Bringt eure Zeit mit wichtigen Dingen zu, ihr Frevel! Bewacht die Mauer nach Dybelfingen! Und wendet euch nicht gegen Euer eigenes hungerndes Volk! Ich habe drei Blagen und ein totes Weib, verschaffet dem Jungen Arbeit und keine Strafe für sein Leben in Armut! Tylerus möge uns retten, sollte er zum Knappen erkoren werden!
EINE SCHANDE, DER UMGANG MIT DEM VOLKE!
MÖGEN EURE STUHLBEINE BRECHEN UND DIE DACHBALKEN SICH BIEGEN! MÖGET IHR IM RECHTEN MOMENTE IN DER GASSE FLANIEREN, NACHDEM SICH DER GERSTENTRUNK WIEDER IM TAGESLICHTE ZEIGTE!
Heidi hält nicht viel von geworfenem Gemüse. Stattdessen rümpft sie angewidert die Nase und läuft weiter. Unmögliche ungläubige






