Ungerührt klingelt Holger bei Lara. Ein ganz normaler Tag, mit dem ganz normalen Hausen-Wahnsinn für ihn: Ein Findelkind. Nicht das erste in seiner Amtszeit, und garantiert auch nicht das letzte. Zum Glück hat Holger in der Vergangenheit für jede kleine Möglichkeit dieses Wahns eine Routine geschaffen. Und so grüßt er, als Lara die Tür öffnet, gelassen:

Guten Tag, Frau Lorbeer-Stieglmeier. Es wurde vermeldet, dass Sie ein Findelkind zu sich genommen haben. Wie Sie Kapitel 27, Abs. 3b des Verwaltungshandbuches sicher entnommen haben kommt ein kleiner bürokratischer Aufwand auf Sie zu.

Doch zuerst: Wir haben damals, als Herr und Frau Bruch von Herrn Schorch aufgenommen worden sind, beschlossen, Findelkinder wie eine Geburt zu behandeln, und von daher darf ich Ihnen stolz die “Willkommen im Leben”-Box der Gemeinde Hausen überreichen.

Ich glaube, hier besteht noch etwas Bedarf für Nachbesserungen. Die Box enthält hauptsächliche Dinge, die für Babies relevant sind: Windeln, Schnuller und so weiter. Bei der Masse an Findelkindern, die hier auftauchen, macht es womöglich Sinn, die Boxen für verschiedene Altersstufen zu kommissionieren.

Als Lara die Box später in Ruhe öffnet findet sie:

  • Ein Paket Windeln, einen Schnuller und einen Strampler, auf dem “I ♥️ Hausen” steht
  • Einen Kuschelelefant, der ein “Hausen”-Shirt trägt
  • Eine kleine Broschüre mit dem Titel “Willkommen zu Hausen”
  • Einen Spielball und eine Rassel.
  • Eine Reihe von Flyern über Angebote der Gemeinde und den Vereinen für frisch gewordene Eltern und ihre Babies, von der Baby-Massage bis zum Eltern-Kind-Turnen ist alles dabei.
  • Ein Paket Schokolade, auf dem “Hausener Beruhigungsschokolade für Eltern” steht.

Wir haben ja wohl das Glück, dass Sie sowieso in Kürze ein Baby zur Welt bringen werden und die Sachen gut gebrauchen können? Aber das müssen wir auf jeden Fall für die nächsten Tage - wenn Sie die Geburt Aufnahme des Findelkindes verkraftet haben - auf die Agenda schreiben.

Und nun zum wichtigeren Teil.

Holger überreicht Frau Lorbeer-Stieglmeier ein Formular.

Das müssen Sie bitte unverzüglich ausfüllen und mir übermitteln - am liebsten per Fax - damit wir von der Gemeinde wissen, in wie weit wir uns einbringen müssen, oder ob sie selbst tätig werden möchten.