Ich habe einen Freund. Er heißt Banjo. Ich mag Banjo, weil er alles sein kann. Ein Schlauchboot, wenn ich den weiten Ozean überqueren muss. Ein Fallschirm, wenn ich vom Mond zurück auf die Erde springe. Oder ein Schlüssel, der Türen öffnet, die sonst niemand öffnen kann. Manchmal ist er auch einfach nur Banjo. Mein bester Freund. Mit Banjo kann man einfach alles spielen. Er ist mutig und abenteuerlustig, genau wie ich.

Aber wenn es draußen dunkel wird, verändert sich etwas in Banjo. Dann klebt er an meiner Zimmerdecke. Ganz still. Und starrt auf mich herab. Die Augen so groß, dass sie gar nicht mehr blinzeln können. Ich halte mir die Decke über den Kopf. Weil unter der Decke kann mir nichts passieren. Dachte ich jedenfalls. Ich lieg da ganz still. Hör nur mein Herz bumm bumm bumm.

Und dann, bin ich doch neugierig. Nur ein kleines Stück Decke hochheben. Nur kurz gucken, ob er weg ist. Aber… Banjo ist nicht weg. Banjo ist die Decke. Die, die mich eigentlich beschützen soll. Und plötzlich fühlt sie sich anders an. Kälter. Glitschiger. Dann bewegt sie sich. Und da ist ein Mund. Ein riesiger Mund! Mit spitzen Zähnen, die glitzern wie nasse Steine. Und ich will schreien, ganz laut, aber meine Stimme ist einfach weg. Wie wenn jemand den Ton ausschaltet.

Dann geht die Tür auf. Mama steht da. Und Banjo ist weg. Puff! Als wäre er nie da gewesen. Aber ich weiß, dass er da war. Ich weiß es ganz genau. Nur niemand glaubt mir. Nicht einmal Mama. Und heute Nacht… wird Banjo wieder versuchen mich zu fressen.



Aber ich bin doch lieb!
Aber vielleicht weiß er das nachts nicht!
Aber wieso denn nicht?
Weiß ich nicht!