Der Mais steht vor ihm wie eine Mauer. Aber welche Mauer kann Leutnant Grabowski schon aufhalten? Er wird eins mit der Vegetation und verschmilzt mit der lebendigen Mauer. Kurz darauf kreuzen Menschen sein Sichtfeld, ahnungslos, dass in der Mauer eines der tödlichsten Raubtiere der westlichen Hemisphäre lauert und jede Bewegung, jeden Blick und jedes Wort beobachtet. Aber heute ist er nicht auf der Jagd. Zumindest nicht auf andere Menschen. Für einen Moment wird es ruhig auf dem verwinkelten Weg im Maislabyrinth. Kalle bricht aus der Wand und spurtet zur nächsten Ecke. Er nutzt einen Spiegel, um die Lage zu sichern. Der Weg ist frei, Kalle sprintet um die Ecke und verschwindet an der nächsten Biegung wieder in der Wand. Nur einen Augenblick bevor ein Paar aus Reinlingen (zum vierten Mal mittlerweile) um eben diese Ecke biegt. Kalle beobachtet, wie die Frau hektisch gestikuliert und er hört, wie sie meckert (“Du hast gesagt, wir brauchen keine Karte. Nur weil du Knauser das bisschen Geld sparen wolltest!”). Er nimmt einen kleinen, schnellen Schluck aus seinem taktischen Flachmann und beißt lautlos in einen Hartkeks (ein Talent das nur wenige haben), dann atmet er durch und sprintet zwischen zwei Gruppen in die gegenüberliegende Wand. Und dann liegt sie vor ihm. Die Fahne in der Mitte des Labyrinths. Außergewöhnlich lange wartet er in seinem Versteck. Er beobachtet, lauscht, schnüffelt und denkt.

Hömma! Auf geht’s!

Eine Blendgranate wird auf den Platz in der Mitte geworfen und als sie hochgegangen ist, springt Kalle los. Schon beim ersten Schritt wird der Sicherungsstift der Nebelgranate gezogen und auf halbem Weg die Granate geworfen. Exakt in dem Moment, wo Kalle die Fahne packt, fängt der Platz in der Mitte des Maislabyrinths sich an, mit Rauch zu füllen. Kalle verschwindet mit Der Fahne in der gegenüberliegenden Wand