Es ist ein lauschiger Frühherbsttag. Der Pantomime ist schon früh auf dem Dorfplatz unterwegs. Er hat sich vorgenommen noch einmal für die bevorstehende Wahl auf die Bürger zuzugehen. Diesmal möchte er kostenlose Umarmungen verteilen. Statt Flyer, Buttons oder Fähnchen aus Plastik, deren Stil man dann irgendwann mit einer Zange aus der Nase einer Meresschildkröte entfernen muss. Auf einmal sieht er jemanden mit einer Tüte frischer Brötchen die Stufen der Bäckerei herab gehen. Er beugt seinen Oberkörper schräg zur Seite, lächelt und öffnet seine Arme ganz weit. Das ist genau das, was die Menschen jetzt brauchen.


Anni, in der einen Hand ein Töpfchen Heide, in der anderen eine Bäckertüte, fällt dem Pantomime quasi in den Arm und schluchzt ein bisschen. Ich wollte einfach nur einmal ein Kleid anziehen, um mich ein bisschen hübsch zu fühlen. Und dann nennt der blöde Berti das direkt Kleid der Versuchung. Obwohl es einfach hübsch ist! Ich werd das doch nie anziehen können, ohne an diesen blöden Spruch denken zu können! Sie schluchzt noch ein bisschen.
Umarmt Anni