Die wollen es aber auch partout nicht verstehen.
Ein paar tolle Highlights vom Gespräch am Küchentisch heute:
- “Niemand weiß, was Hormone für Risiken haben” 5 Minuten Vortrag über die Risiken anhand von Studien “ja, aber trotzdem kann das niemand vorhersehen”
- Du wirst nie eine Frau sein
- Frauen Klamotten wird für dich auch ziemlich schwer (ich weiß, aber was dass den für ein “Argument”.
- Ich habe Videos von Menschen gesehen die das bereut haben und das könnte dir auch passieren.
Gab noch ein paar mehr, aber das fällt mir gerade nicht mehr ein. Ich glaube das wird eine absolute Scheißevorstellung, wenn die irgendwann herausfinden, dass ich auf eigene Faust Hormone nehme (also noch nicht, aber kommt bald).
Mir ist wieder einer von den Dingen die ich vergessen hatte eingefallen. Als ich so davon erzählt habe, wie sich die Dysphorie für mich anfühlt sind die gekommen mit “Das hört sich für mich wie auswendig gelernt an”. WOLLT IHR MICH EIGENTLICH VERARSCHEN??? BLOẞ WEIL DAS BEI VIELEN SO IST, IST DAS DOCH NICHT FICKEND AUSWENDIG GELERNT.
Mir ist noch ein zweiter eingefallen. Es wurde übrigens auch Trans sein mit meinen alten Hobbys (an denen ich das Interesse verloren habe) verglichen. Ja klar.
Ich liebe es, wenn Eltern erstmal etablierte Wissenschaft anzweifeln. /s
Ich vermute, du hast erwähnt, dass mit Dysphorie leben definitiv ungesund ist?
Ne, das habe ich leider nicht, wird sich aber gemerkt.
Aber das Wissenschaft anzweifeln können die Wunderbar, sind Querdenker. Von daher bin ich ja sowieso schon mal froh, dass die mich nicht direkt verstoßen und enterbt haben.
Du wirst nie eine Frau sein
Aua, das tut sogar mir aus der Ferne weh. Menschen werden mit dem Alter eben weniger flexibel im Hirn. Im besten Fall wollen sie dich (vermutlich eher sich selbst) nur davor schützen, einer negativen Stigmatisierung ausgesetzt zu sein. Oder sie haben wirklich (auch) Angst um deine körperliche und geistige Gesundheit, und verfallen deswegen für dich in diese fehlgeleiteten Argumentationsmuster.
Viel Erfolg! Bist ne super Kuh.
Menschen werden mit dem Alter eben weniger flexibel im Hirn.
Soweit ich das aufgeschnappt habe, bleibt das Gehirn ein Leben lang idR fit und flexibel (sofern man gesund bleibt). Aber es ist eben irgendwie auch wie ein Muskel, der trainiert werden will. Und wer sich weigert neue Dinge zu lernen oder sein Gehirn mal für diverse Sachen anzustrengen, verharrt dann eben doch störrisch in alten Vorstellungen und Verhaltensmustern.
Es ist wie Carl Gustav Jung gesagt hatte: “Denken ist schwer. Darum urteilen die meisten.”
Soweit ich das aufgeschnappt habe, bleibt das Gehirn ein Leben lang idR fit und flexibel (sofern man gesund bleibt).
Die Neuroplastizität nimmt mit dem Lebensalter ab und ab ca. 30 Jahren sinkt sie rapide, aber ansonsten hast Du recht, solche einfachen Zusammenhänge sollten selbst alte Menschen noch lernen, wenn sie sich noch nicht mit Alkohol das Gehirn weggeschos… oh.
Wenn du auf der Suche nach einer Community bist frag doch mal bei dem Kreisverband von den Linken oder bei der ['solid], der Jugendvereinigung der Linken, nach. Die wissen in der Regel, wenn sie nicht schon selber was veranstalten, über queere Treffpunkte in deiner Gegend Bescheid.
Elter hier.
Mein Vater hat neulich wörtlich gesagt, dass seine “Guten Ratschläge” an mich kommen, weil er mich vor seinen eigenen Fehlern bewahren will und aus seinen eigenen Schmerzen und Verletzungen gespeist werden. Ich merke im Gespräch mit meinen Kindern, wie schwer es ist, diese Art von Ratschlägen zurückzuhalten. Es gelingt mir aber, meiner Einschätzung nach, weil ich viel an mir gearbeitet habe und meine Prägungen und Muster aufarbeite.
Das “Auswendiggelernte”, das deine Eltern sagen, könnte möglicherweise Ausdruck davon sein, dass du Emotionen unterdrückst oder nicht zulässt. Dadurch klingen manche Sachen dann weniger authentisch. Andere Symptome dafür, die ich an mir selbst entdeckt habe, könnten sein, dass du Freunde nicht spontan berührst in Unterhaltungen (z.B. am Arm oder der Schulter), oder Gefühlsausbrüche bei anderen dich stressen.
Wenn innere Heilung und Reife ein Videospiel wären, wären Eltern die Endgegner. Nicht nur bei dir, sondern bei jedem.
Wie war das, ne Knie-OP bereuen 25% der Leute, Geschlechtsanpassung so 1-2% und der Grund dafür ist primär Druck von außen (also bspw. deine Eltern)?
Mutter meinte bereuen wegen “Gesundheitlichen Komplikationen”.
dann gilt ja immer noch das, was Lucy gesagt hatte. Deutlich weniger wahrscheinlich als bei vielen anderen “Routine-OPs”.
Das ist wohl so, aber dann kommt das Ultimative Totschlagargument “Weißt du vorher ob du nicht einer von denen bist, die es nicht bereuen werden?”. Wass soll man da noch groß sagen .__.
Mögliche Antworten: OK, …
- weiß ich ob ich morgen vom Bus überfahren werde?
- weißt du, ob du einen Autounfall hast, bevor du los fährst?
- wenn alle Anderen von der Brücke ins Wasser springen, weil die Brücke brennt, warum springst du dann nicht?
:D
BLOẞ WEIL DAS BEI VIELEN SO IST, IST DAS DOCH NICHT FICKEND AUSWENDIG GELERNT.
Wenn ich mir das Bein breche, und dann Aua sage, ist das dann auch auswendig gelernt? Vielleicht insofern, dass das Wort “Aua” in anderen Kulturkreisen durch andere Laute ersetzt wird, aber die Erfahrung ist doch dieselbe…
Lass mich raten. Sie denken auch, Depressionen existieren nicht und saufen jeden Abend, aber weil es “gut fürs Herz” ist, nicht weil sie ohne Alk nicht mehr auskommen? Und dann werden sie aggressiv, wenn sie abends nicht saufen können?
Ich habe Videos von Menschen gesehen die das bereut haben und das könnte dir auch passieren.
Ja sicher, aber auch dazu gibt es doch Studien, dass das nur 1-1.5% der Leute bereuen, aber oftmals aus einer Vielzahl von Gründen (z.B. fehlgeschlagene Operationen etc.). Die überwältigende Mehrheit ist glücklicher als vorher und Dysphorie kann halt auch zu schlimmen Folgen führen. Ich würde mal grob sagen, dass die Folgen von Dysphorie i.d.R. schlimmer sind als die Folgen von einer Transition.
Du wirst nie eine Frau sein
Debatable. Also technisch gesehen warst du ja schon immer eine Frau (bzw. ein Mädchen), du wusstest es nur nicht ;)
Frauen Klamotten wird für dich auch ziemlich schwer (ich weiß, aber was dass den für ein “Argument”.
Ich kenne viele große und/oder dicke Frauen und die laufen alle nicht nackt rum. Die meisten beschweren sich eigentlich, dass sie keine passenden BHs finden, aber das ist egal, wie ihre Körperform ist. Viel Spaß mit den BHs, aber mit dem Rest solltest du erfahrungsgemäß keine Probleme haben :)
Queere Treffpunkte wurden ja schon erwähnt. Wenn du IT-affin bist, ist vielleicht auch ein Hacker-/Makerspace cool, die sind auch oft sehr LGBTQ-ally unterwegs. (manchmal leider nicht, aber den vibe merkst du ja beim ersten Treffen)
Fühl dich gedrückt Schwesti, das schaffst du schon <3
Lass mich raten. Sie denken auch, Depressionen existieren nicht und saufen jeden Abend, aber weil es “gut fürs Herz” ist, nicht weil sie ohne Alk nicht mehr auskommen? Und dann werden sie aggressiv, wenn sie abends nicht saufen können?
Die wissen und akzeptieren, dass es Depressionen gibt, aber haben null Verständnis wie das ist. Habe von denen (im Bezug auf andere) so tolle Dinge wie “musst dich halt mal aufraffen, dann schafft man auch Dinge” gehört. Muss das denke nicht groß erklären. Saufen tun die in der Tat quasi gar nicht. Hin und wieder mal, also Vielleicht alle par Wochen und dann auch nicht viel.
Ja sicher, aber auch dazu gibt es doch Studien, dass das nur 1-1.5% der Leute bereuen, aber oftmals aus einer Vielzahl von Gründen
Das hatte ich in dem Moment dann leider nicht aufm Schirm.
Wenn du IT-affin bist, ist vielleicht auch ein Hacker-/Makerspace cool, die sind auch oft sehr LGBTQ-ally unterwegs. (manchmal leider nicht, aber den vibe merkst du ja beim ersten Treffen)
Hätte da durchaus Bock drauf, aber habe leider schon genug andere Dinge die ich mache und deshalb nicht mehr groß Zeit für andere Dinge.
“musst dich halt mal aufraffen, dann schafft man auch Dinge” gehört.
jo, empathielos halt. Da machste nix. Ich hab seit 18 Jahren Depressionen und mein Vater hat’s immer noch nicht kapiert, obwohl ich ihm schon mehrere Bücher geschenkt habe (u.A. Kurt Krömer – glaub’ nicht alles, was du denkst; das ist leichte Kost für solche Menschen), Videos und Filme mit ihm geguckt habe, dutzende Male in Tränen vor ihm ausgebrochen bin und er immer wieder sagt “ich will mich in dich hineinversetzen” 🤡
Das hatte ich in dem Moment dann leider nicht aufm Schirm.
Es ist nicht deine Aufgabe, zu jeder Zeit immer 100% korrekte, wissenschaftlich fundierte Aussagen mit Quellenangaben zu tätigen. Deine Eltern erlauben sich doch auch, gefühls- und nicht faktenbasiert zu labern.





