Meine Eltern haben mir ohne Witz mal “Draußen-Arrest” gegeben, als es ihnen zu viel wurde.
Nach dem Motto: Ich will dich erst in 4 Stunden wieder hier sehen.
Ich glaube, sie und ich hätten es sehr viel leichter gehabt, wenn man in den 90ern schon mehr darüber gewusst hätte, wie die Symptome von leichtem Autismus die von ADHS verbergen können.Ich wurde auch mal in dieses „Draußen” verbannt. Bin dann zu einem Freund gegangen. Zur Strafe gab’s eine Woche Hausarrest.
heftig.
jo, die 90er waren ja generell was adhs anging eher… speziell. also bei mir wurde es einfach auf faulheit geschoben, oder unkonzentriertheit und da muss man sich dann einfach anstrengen. ich wünschte irgendwer hätte mir damals methylphenidat verabreicht. hat man halt nicht, weil der junge hat ja gar kein adhs, der zappelt ja selten und ritalin macht aus kindern doch so apatische zombies und überhaupt. naja, aber ich will mich auch nicht zu sehr beschweren, jetzt ist ja alles gut.
Geh raus spielen, komm nach Hause, wenn es dunkel wird, viel Spaß!
Ich musste immer nach Hause, wenn die Laternen angehen.
hat kirchens bei euch gar nicht geklingelt??
Das war in der Zone nicht so gegeben.
ost ost ostdeutschland ✊🏼
Ich bin nicht so der Lokalpatriot und außerdem ‘republikflüchtig’.
Republikflüchtig
Guter Mann! Oder Frau! Oder Andere!
willkommen auch in meiner lebensrealität
schon krass wie ähnlich die kindheiten da dann doch waren. aus welchem jahrzehnt? ich ende der 80er fast 90er
Bin 83. Jahrgang ausm Osten. Wir wurden schon im Kindergartenalter rausgeschickt^^
88 im westen, aber kleinstadt genug um ab der grundschule rausgeworfen zu werden. die regel war aber auch, wenn die lampen angehen gehts rein.
War bei uns damals auch so - und es ist echt auffällig, dass das anscheinend so gekippt ist. Da werden ja auch ältere Kinder fleißig von den Muttis mit dem SUV zum Musikunterricht gefahren wo ich “früher” einfach selbst mit dem Fahrrad hin bin. Meine Mutter wäre nie auch nur auf die Idee gekommen, mich zum Sportverein mit dem Auto zu fahren, selbst bei Regen
Das ist 1996 gekippt, und dafür ist ein Mann verantwortlich: Marc Dutroux. Serienkindermörder gab es schon immer - siehe “M, eine Stadt sucht einen Mörder”, aber so eine Panik wie damals hab ich sonst nie erlebt.
Heilige Scheisse, hab nur mal kurz den Wikipedia Artikel überflogen, aber will mich gar nicht weiter reinsteigern.
Laut der ZDF-Reportage Die Spur der Kinderschänder – Dutroux und die toten Zeugen von 2001 verstarben in der Zeit zwischen Dutroux’ Verhaftung und dem Prozess 27 Zeugen unter teils mysteriösen Umständen, unter ihnen mehrere Ermittler, die mit dem Fall betraut waren, und weitere Personen, die gegen Dutroux aussagen wollten.[30][31][32] In den meisten Fällen war Mord, Suizid oder ein tödlicher Autounfall die Todesursache. Unklar ist beispielsweise, warum Staatsanwalt Hubert Massa, der als Hauptankläger im Dutroux-Prozess vorgesehen war, nur einen Monat lang an dem Fall arbeitete und dann im Juli 1999 Selbstmord beging.
Das klingt ja irgendwie nach einem größeren Netzwerk mit Beteiligung einflussreicher Leute wie bei Epstein.
Auch übel:
Zwei entführte achtjährige Mädchen verhungerten eingesperrt, während er im Gefängnis war.
Jetzt fällt mir auch wieder ein, dass um die Zeit rum meine Eltern auch vorsichtiger wurden und ich nur indirekt irgendwas von einem bösen Mann der Kinder klaut mitbekommen habe. Hat mir als Kind auch Angst gemacht, weil ich dachte es geht um jemand bei uns im Ort. Hatte mich dann immer darüber gewundert weil ich im Nachhinein als ich älter war nichts über einen Kinderschänder im Ort erfahren habe.
Mir hatten ja damals nüscht! Nur draußen, das hatten wer.
Mer, nicht wer, lern Ostdeutsch, du orschkrompe.
Hört sich an wie der Anfang von Four Yorkshiremen (Monty Python). Gibt’s da auch ne deutsche Version: Vier Ossis?
„Geh nich inne Patsche!
Und wenne kalte Füße hass kommsse nach Hause!“irgendwie vermisse uch das manchmal. naja ist bestimmt auch nostalgiebrille. eigentluch habe ich ja regentage geliebt um stundenlang comics zu wälzen
Wir waren zu arm für ein “Draussen”.
