Vanja ist gerade mit dem Auspacken beschäftigt und öffnet die Tür.
Oh ! Hallo!
Hallo Vanja, wie geht es dir? Darf ich reinkommen?
Mir gehts gut, ich finde langsam echt gut zu mir!!! Und selber? Klar, willst du Tee? Selbstgemacht aus Brennnesseln!
Vanja, das freut mich sehr zu hören. Zu sich selbst zu finden ist ein wichtiger Prozess und du hast hart daran gearbeitet, also darfst du stolz darauf sein. Mir selbst geht es gut. Ich bin wach, aufmerksam und dankbar für jeden Tag. Und ja, ich nehme gern etwas von deinem Brennnesseltee.
Das klingt aich gut! Vanja holt etwas von dem Tee. Brot dazu? Warum bist du eigentlich hier?
Vanja, Freddy war gestern bei mir, weil er sehr verunsichert wegen Jerome ist. Und da habe ich mich gefragt, wie es dem Rest der WG damit geht. Und ich hatte gehofft, vielleicht auch mit Jerome selbst sprechen zu können, wenn er dafür offen ist.
Also Jerome ist definitiv nicht git drauf… Vanja schweigt kurz sag ihm nicht, dass ich das gesagt habe. Kannst du da überhaupt was machen?
Du kannst dich darauf verlassen, dass ich Jerome nichts sage. Das gehört zu meinem Vertrauensschutz.
Aus pädagogischer Sicht kann ich Folgendes tun: Ich kann einen sicheren Gesprächsrahmen anbieten, in dem Jerome selbst bestimmen darf, was er mitteilen möchte. Ich kann ihm helfen, seine Gefühle zu sortieren und im Alltag Wege zu finden, mit seiner Situation besser umzugehen. Aber es ist wichtig zu verstehen, dass der Erfolg einer solchen Unterstützung davon abhängt, dass Jerome bereit ist, aktiv mitzumachen. Pädagogische Begleitung funktioniert nicht, wenn jemand sie nur passiv erduldet. Sie braucht Kooperation und Einverständnis.

